Kostenanalyse

Bei der Kostenanalyse werden Kostenarten, deren Struktur und die Veränderung im Zeitverlauf untersucht. Ziel ist es Einsparungspotenziale, also eine mögliche Kostenreduzierung, aufzudecken.

“Warum kann der Konkurrent sein Produkt zu diesem Preis anbieten?”

Eine strategische Kostenanalyse in Bezug auf den Wettbewerb ist der Vergleich der relativen Kostenposition des Unternehmens zu den Hauptkonkurrenten. Dabei wird auf die einzelnen Stufen des Wertschöpfungsprozess heruntergebrochen, sozusagen von der Rohmaterialbeschaffung bis zur Warenauslieferung.

Ähnlich wie beim Reverse Engineering wird entlang der Wertschöpfungskette analysiert, welche Kostentreiber auf das Produkt einwirken. Nur werden hier nicht Produkte, sondern Kosten „zerlegt“. Es erfolgt die Zerlegung der Gesamtkosten und eine Gegenüberstellung mit der der eigenen Kalkulation.

Ziele der Kostenanalyse

Mögliche Ziele der Kostenanalyse sind das Erkennen von Kostentreibern, die Schaffung von Transparenz, die Grundlage für Preiskalkulationen sowie die Optimierung von Ressourcen. 

Mögliche Faktoren für Kostenunterschiede zwischen Wettbewerbern

Allgemeine Kostentreiber

  • Basistechnologien
  • Alter der Fabrik bzw. Anlagen
  • Erfahrungskurve, Skaleneffekte
  • Inflation, Wechselkurse, Steuerquote, Zinssätze
  • Logistik‐ und Distributionskosten
  • Produktivitätsniveau
  •  Entlohnungssysteme (Niedriglohnländer!)
  • Rohmaterialpreis 
  • Energie oder andere Ressourcen

Strukturelle Kostentreiber

  • Erfahrungskurveneffekte
  • Kapitalintensität
  • Komplexität und Rigidität der Produktion
  • Skaleneffekte
  • Technologische Anforderungen

Umsetzungsbezogene Kostentreiber

  • Bestmögliche Ausnutzung bestehender Ressourcen und Anlagen
  • Grad der Effizienz in der Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten
  • Innovationszyklen

Vorgehensweise

Im Folgenden wird grob dargestellt wie die Umsetzung einer Kostenanalyse im Vergleich zur Konkurrenz in der Praxis erfolgt:

Ermittlung der Kostenpositionen

01

Entlang der Wertschöpfungskette werden die wichtigsten Schritte hinsichtlich ihrer Kosten optimiert.

Ermittlung der Kosten der Konkurrenz

02

Wo möglich werden Kostenpositionen der Konkurrenz ermittelt. Dabei wird auch auf Schätzungen zurückgegriffen. 

Analyse der Kostentreiber

03

Im Vergleich der eigenen mit den ermittelten Konkurrenzkosten werden Unterschiede sichtbar.

Bewertung der Beeinflussbarkeit

04

Die ermittelten Kostentreiber werden hinsichtlich ihrer Veränderbarkeit überprüft.


Bewertung des Einsparpotenzials

05

Der mögliche Kosteneinsparungseffekt wird in Kombination mit der Beeinflussbarkeit gereiht und bewertet.


Umsetzung von Kostenoptimierungen

06

Für die Treiber mit der höchsten Beeinflussbarkeit und dem höchsten Einsparungspotenzial werden Umsetzungsprogramme aufgesetzt.  

Vorlage für die Kostenanalyse

TOOL Kostenanalyse
Kostenanalyse Vorlage

Vorlage eines Arbeitsblattes zur Kostenanalyse 

Beispiel für die Kostenanalyse

Ermittlung des Kostenvorteils eines Nahrungsmittelunternehmens
Ein mittelständisches deutsches Nahrungsmittelunternehmen wollte wissen, warum sein direkter europäischer Konkurrent offensichtlich günstiger produzieren konnte, als das eigene Unternehmen. Nach Analyse der Kostenstruktur entlang der Wertschöpfungskette wurde klar, dass der Produktionsprozess ziemlich identisch war. Bei der Analyse der Supply Chain allerdings wurde ersichtlich, dass das Konkurrenzunternehmen hier erhebliche Kostenvorteile besaß. Diese Erkenntnis nahm das deutsche Unternehmen zum Anlass gezielt diesen Bereich zu optimieren.

FAQ - Oft gefragt

Was ist die Kostenanalyse?

Bei der Kostenanalyse werden die entstehenden Kosten entlang der Wertschöpfungskette in einem Unternehmen ermittelt. Dies dient dazu festzustellen ob es Einsparungspotenziale gbt.

 

Wie macht man eine Kostenanalyse?

Ermittlung der eigenen Kostenpositionen und der Kosten von Vergleichsfirmen. Analyse der Unterschiede und Identifikation der Kostentreiber. Bewertung hinsichtlich Einsparungspotenzial und Umsetzbarkeit.

 

Welche Kostentreiber gibt es?

Es gibt allgemeine, strukturelle und umsetzungsbezogene Kostentreiber.

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